David Bowie: Lernen Sie Englisch mit dieser musikalischen Sprachstunde
Der Sommer steht vor der Tür – also endlich mal wieder Zeit um sich mit einem leckeren Kaltgetränk in den Garten zu setzen und ein wenig gute Musik zu lauschen. Und da Sie dies hier gerade lesen, wie wäre es dann nicht mal mit ein wenig englischsprachiger Lernmusik, um die Geister zu wecken?
Musik aus England oder den Vereinigten Staaten ist bekanntermaßen vielseitig und in vielen Bereichen der Gesellschaft tief verankert. Aber wussten Sie auch schon, dass Musik ideal dazu veranlagt ist, um die englische Sprache noch ein wenig besser kennenzulernen? Natürlich ist nicht jeder Musiker oder jede Band dazu prädestiniert, um nachhaltig das Sprachverständnis zu fördern, aber mit den richtigen Kniffen und der passenden Herangehensweise gibt es durchaus viele bekannte Sänger und Sängerinnen, die dafür in Frage kommen.
Wie zum Beispiel David Bowie. Einer der ganz Großen in der Musikbranche und sowohl in seiner britischen Heimat als auch weltweit bis über seinen Tod hinaus vergöttert und verehrt. Anhand einiger seiner größten Hits möchten wir Ihnen nahelegen, doch mal Lernmusik als Teil Ihrer Englisch Tipps zu probieren. Die Liste an Gründen warum dies oftmals sinniger ist als Textbücher und Unterrichtsstunden dürfte auf der Hand liegen.
Space Oddity
Gleich zu Anfang einer seiner allergrößten Hits – „Ground Control to Major Tom“ wird wohl auf jeder guten Party mehrfach aufgelegt, zurecht wie wir finden. Was das Lied so einzigartig macht? Es ist eine Hommage an die Technik der singenden Erzählweise. Langsam vorgetragen, dazu mit viel Einsatz und Hingabe, Bowie weiß einfach wie er Geschichte zu aufzuziehen hat. Das Lied eignet sich daher ideal für alle, deren Englisch noch nicht auf einer sehr hohen Stufe ist, aber dennoch Lust an guter Musik verspüren. Die Textzeilen sind kurz und sauber, der Künstler verzichtet auf zu viel „künstlerische Freiheit“ und singt wie es ist.
Musik ist Emotion
Unsere Beziehung zu und mit Musik ist intensiv und geht tief – nutzen Sie dies, um sich nachhaltig mit Ihren Lieblingskünstlern zu identifizieren und die Musik einzuatmen. Wenn Sie gleichzeitig auch die Texte verstehen, dann formt das den Schlüssel dazu, mit dem langen Atem die Sprache besser aufsaugen zu können. Daher hilft Musik ungemein dabei, sich besser verständigen zu können. Emotionen sorgen zudem dafür, dass die Texte fester im Unterbewusstsein verankert sind – oft kann man noch jahrelang nachdem man ein bestimmtes Lied gesungen hat, die Texte auswendig mitsingen.
David Bowie geht auch hier mit einem guten Beispiel voran, denn seine Liedtexte sind meist leicht verständlich und nicht zu vernuschelt. Sie klingen warm und einladend, wie etwa „Starman“; hier singt Bowie über einen Mann im Himmel der gerne mal die Erdmenschen besuchen würde, aber aus Gründen der Sicherheit davon Abstand nimmt.
Musik lernen heißt Kultur lernen
Zwar ist es nicht Bowie, aber auch „The Clash“ muss hier unbedingt genannt werden, denn diese glohrreiche Band verkörpert etwas, was nicht viele Bands auf dem Niveau vermocht haben. Sie schaffen es, in ihren Liedern ein Stück weit Kultur zu vermitteln. Nehmen wir zum Beispiel „Guns of Brixton“, eindeutig ihr bekanntestes Stück. Es dreht sich um die Gewalt auf den Straßen von Brixton – übrigens die Geburtsstadt von David Bowie – und die Maßnahmen der einfachen Menschen, um gegen die zunehmende rassistische Gewalt der Obrigkeit vorzugehen.
Musik muss sich nicht an Normen halten, denn Musik darf so ziemlich alles. Daher helfen Lieder wie dieses um sich vor Augen zu halten, wie manche Zeiten in anderen Ländern so waren. Es ist also wie ein Geschichtsbuch, nur in musikalischer Form und in wenigen Minuten auf den Punkt gebracht. Des Weiteren lernt man durch diese Lieder auch ein Vokabular aus einer anderen Zeit kennen; die Protestbewegungen der späten 70er Jahre brachte so einiges an Slang raus, welcher heute nur noch selten gesprochen wird.
Hören Sie sich die Lieder zusammen mit den Texten an
Zugegeben, manchmal ist selbst ein Bowie zu verworren, was die Liedtexte betrifft, zudem hält auch er sich nicht konstant an grammatikalische Regeln. Sollte das für Verwirrungen sorgen, so kann es leicht passieren, dass man aufgeben möchte und einfach nur noch Musik hören mag. Aber das muss nicht sein. Immerhin leben wir im 21. Jahrhundert und das Internet steht uns für alles mögliche offen – so auch für umfangreiche Seiten mit Songtexten aller Arten.
Wenn Sie also zum Beispiel ein neues Lied hören und die Texte nicht auf Anhieb verstehen, dann ist es ratsam, dass Sie sich die Songtexte online suchen und dann zusammen mit dem Lied anhören. Das prägt ein und sorgt dafür, dass man auch mehr und mehr den Slang von Künstlern versteht. Denn nicht jede Band singt immer so sauber wie etwa die Beatles; auch die Rolling Stones sind mitunter schwer zu verstehen. Wenn Sie etwas nicht sofort verstehen, dann empfehlen wir Ihnen, dies aufzuschreiben.
Führen Sie ein kleines Notizbuch mit Liedtexten und Phrasen die Sie erst noch nachschlagen müssen. Das hilft, die Dinge länger im Kopf zu behalten und wirkt sich ebenfalls nachhaltig auf das Lernverhalten aus. Englisch Vokabeln lernen wird durch einen solchen Ansatz viel interessanter und lebendiger, als wenn man nur immer im Buch nach Worten guckt.
Mitsingen und nachsingen
Eine Sprache zu lernen ist immer ein aktiver und interaktiver Prozess. Daher hilft es, wenn Sie gelernte Lieder immer mal wieder vor sich her singen (wenn Sie die Songs mögen wird das fast automatisch durch das Unterbewusstsein gesteuert und angetrieben). So bleiben die Lieder länger in Erinnerung und Sie bauen sich gleichzeitig Eselsbrücken auf, um bestimmte Passagen leichter zu behalten.
Bowie ist übrigens in wirklich jedem Karaoke Studio zu finden, daher sollte es ein Leichtes sein, diesem großartigen Künstler ein lebendiges Ständchen zu singen. Sollten Sie nicht so auf Karaoke stehen, dann besteht immer noch die Möglichkeit, im Internet Seiten zu finden, bei denen es die Instrumentalversion gibt. Mit dieser könnten Sie dann zuhause üben.
Hören Sie bei Bowie nicht auf
Natürlich haben wir David Bowie lediglich als ein Beispiel genutzt dafür, wie man mithilfe guter und einfacher Musik nachhaltig das eigene englische Sprachverständnis verbessern kann, aber Sie können selber entscheiden, was die richtige Musik für Sie ist. Wichtig ist lediglich, dass Sie am Ball bleiben. Hören Sie sich auch weiterhin Musik an, die Ihrem Geschmack entspricht und lernen Sie dadurch immer neue und interessante Bands kennen. So erweitern Sie nicht nur Ihr Wissen über die Musikszene, sondern können ganz nebenbei noch viele neue Englisch Vokabeln lernen, sowie fortgeschrittene Ausdrücke auf Englisch, die Ihnen im Leben sicherlich weiterhelfen werden.
Zusammengefasst
Musik ist Kunst und Musik ist Leben – zwei ganz elementare Dinge für ein selbstbewusstes Sprachverständnis. Um Ihr Englisch zu verbessern und gleichzeitig ein noch intimeres Verhältnis zu den Künstlern aufzubauen die Sie begeistern hilft es immer, sich Lernmusik zu eigen zu machen.
Hören Sie sich die Musik neu an und nehmen Sie die Worte und Phrasen mit, denn dadurch wächst Ihr Sprachwortschatz Stück für Stück weiter. In den Worten der Legende David Bowies: “This is Major Tom to Ground Control, I am stepping through the dark and I am floating in a most peculiar way”.